J1939

Abb.: J1939 Verbindungstechnik

J1939 wird hauptsächlich im Automobilbereich zur Vernetzung von Komponenten benutzt, um den Verdrahtungsaufwand zu reduzieren. Es basiert auf dem CAN-Bus als Übertragungsverfahren. J1939 wurde von der internationalen Society of Automotive Engineers (SAE) definiert und arbeitet auf dem Physical Layer mit CAN-Highspeed mit 1 MBit/s. Im Marinebereich wurde der CAN-Speed auf 250kBit/s reduziert, um mit NMEA2000 eine gewisse Kompatibilität zu ermöglichen. Bei J1939 handelt es sich um ein Multimaster-System mit dezentralisiertem Netzwerk-Management ohne kanalbasierte Kommunikation. Es unterstützt bis zu 254 logische Knoten und 30 physikalische Steuergeräte pro Segment. Die Informationen werden als Parameter (Signale) beschrieben und auf 4 Speicherseiten (Data Page) in Parametergruppen (PGs) zusammengefasst. Jede Parametergruppe kann durch eine eindeutige Nummer, die Parameter Group Number (PGN), identifiziert werden. Unabhängig davon wird jedem Signal eine eindeutige SPN (Suspect Parameter Number) zugewiesen. Der überwiegende Teil der Kommunikation erfolgt meist zyklisch und kann von allen Steuergeräten ohne explizite Anforderung von Daten empfangen werden (Broadcast). Zudem sind die Parametergruppen auf eine Länge von 8 Datenbytes optimiert. Dies ermöglicht eine sehr effiziente Ausnutzung des CAN-Protokolls. Bestimmte Informationen wie z. B. Konfigurationsdaten oder Diagnosedaten können auch ausschließlich zwischen zwei Steuergeräten (Peer-to-Peer) ausgetauscht werden. Die Festlegung der Kommunikation, Broadcast oder Peer-to-Peer, ist dabei eine Eigenschaft der verwendeten Parameter Gruppe.

Die Datenorganisation ist ähnlich zu NMEA2000, jedoch nicht damit kompatibel. Im Marinebereich wird J1939 hauptsächlich bei modernen Antrieben eingesetzt. Durch die Inkompatibilität zu NMEA2000 sind Gateways notwendig, die einen Informationsaustausch zwischen den Netzen ermöglichen.

Open Source

Für J1939 gibt es verschiedenste Open Source Implementierungen über OBD-2 im Automobilbereich, die einen Zugriff auf den CAN-Bus ermöglichen. Im Marinebereich gibt es ein DIY-Projekt zu einem J1939/NMEA2000-Gateway für einen Volvo Penta Einbaudiesel.